Mittwoch, 28. November 2007
Erfurt
Fischmarkt
Der Fischmarkt bildet das Zentrum der alten und neuen Stadt.
Das neue Rathaus (neugotisch) und prächtige Renaissancefassaden, z. B. das Haus Zum Breiten Herd, das Haus Zum Roten Ochsen, schmücken den Platz
Im Mittelpunkt des Platzes das Standbild eines römischen Kriegers.
Krämerbrücke
Dieses Brückenbauwerk ist die einzig mit Häusern bebaute Brücke in Europa nördlich der Alpen, ursprünglich aus Holz, mehrmals abgebrannt, 1325 aus Stein errichtet mit den „Krambuden“ bebaut, überspannt zwei Flußarme.
Ursprünglich 62 Häuser, heute noch 32, an beiden Enden der Brücke standen ursprünglich Kirchen, heute steht nur noch am Ostende die Ägidienkirche.
Die Krämer übten vor den Häusern ihren Handel aus und auch heute erinnern kleine Geschäfte an die Vergangenheit.
Augustinerkloster
1277 von Augustiner-Eremiten erbaut
1505 tritt Martin Luther in das Kloster ein
bis 1511 lebte er hier als Mönch bis zu seiner Berufung nach Wittenberg,
in der Kirche wertvolle Glasfenster.
Ausstellung vom Leben und Wirken Martin Luthers
Universität
Im 14. Jh. gegründet, hier studierte Martin Luther,
durch die Preußen 1816 geschlossen und 1945 zerstört.
Das Kielbogenportal im wieder errichteten Gebäude erinnert an die Blützeit.
1994 wurde die Universitätsgesellschaft gegründet. Erfurt ist wieder Universitätsstadt.
Haus zum Schwarzen Horn
Im 15. Jh. erbaut – zählt zu den ältesten Druckhäusern von Erfurt,
um 1500 wurden hier die ersten Rechenbücher des Adam Ries und Schriften der Alten Universität gedruckt.
Der Domplatz
Der Erfurter Domplatz ist einer der großen Marktplätze, ca. 2 Hektar groß.
Eine Seite war mit Wohnhäusern bebaut, durch Kriegswirren 1813 zerstört.
Der auf dem Platz befindliche Obelisk von 1777 erinnert an den Erzbischhof und Kurfürst Franz Joseph von Erthal
Unmittelbar am Domplatz befindet sich das Haus „Zur hohen Lilie“, hier weilte Martin Luther, Gustav Adolf von Schweden, Moritz von Sachsen u. a.
St. Marien Dom und Pfarrkirche St. Severi
Vom Domplatz geht der Blick zum Bauensemble Dom und Severikirche, beide Kirchen sind auf dem Domhügel erbaut,
Eine Treppenanlage mit 70 Stufen führt zu beiden Bauwerken,
sehenswert der Hohe Chor mir den farbigen Glasfenstern im Dom, das Triangelportal
Die weltbekannte Glocke „Gloriosa“ hängt im mittleren Domturm, wurde auf dem Domberg gegossen, sie ist die größte (11.450 kg) freischwingende Glocke der Welt.
Im Dom befinden sich wertvolle Kunstgegenstände, u. a. ein Gemälde von
L. Cranach d. Ä., Chorgestühl aus dem 14. Jahrhundert, ein Bronzeleuchter aus der Frühromanik der „Wolfram“, der Renaissance-Taufstein.
Neben dem Dom die fünfschiffige Hallenkirche St. Severi – im Inneren der Sarkophag des Heiligen Severus.
Petersberg
Auf dem Berg wurde das Peterskloster (Benediktinermönche und die Peterskirche errichtet (Hirsauer Schule).
Reichstage wurden hier abgehalten
Auf dem Petersberg wurde eine barocke Festungsanlage 1664 – 1707 erbaut.
Von hier aus bietet sich dem Besucher ein wunderschöner Blick über die „turmreiche“ Stadt.
Montag, 26. November 2007
Die Wortstellung
Die Wortstellung beschreibt, wie die einzelnen Satzglieder (Subjekt, Prädikat, Objekt usw.) in einem Satz angeordnet werden. Wie die Wörter innerhalb der Satzglieder angeordnet werden, ist unter Der Satzgliedbau zu sehen. Die zentrale Einheit im Satz ist das Prädikat, das immer mindestens aus einer finiten Verbform besteht. Nach der Stellung dieses finiten Verbs können in der Wortstellung drei verschiedene Stellungstypen unterschieden werden:
Wenn das Prädikat aus mehreren Teilen besteht, bildet es eine sogenannte Satzklammer, die den Satz in verschiedene Stellungsfelder einteilt:
Die Stellungsfelder können in unterschiedlicher Weise durch andere Satzglieder besetzt sein. Im Vorfeld kann jedes beliebige Satzglied stehen. In der Regel steht immer nur ein Satzglied im Vorfeld:
Im Nachfeld steht ebenfalls nur ein Satzteil. Die Art der Satzteile, die im Nachfeld stehen können, ist aber beschränkter:
Das Mittelfeld kann im Prinzip von einer beliebigen Art und Anzahl von Satzgliedern besetzt sein. Die Reihenfolge der Satzglieder im Mittelfeld ist relativ frei:
Die Abfolge der Satzglieder im Mittelfeld wird dennoch durch verschiedene, einander zum Teil widersprechende Regeln bestimmt. Neben grammatischen Faktoren spielen auch Faktoren wie die Sprechsituation und die Absicht des Sprechers eine Rolle. Durch das Zusammenspiel dieser Regeln und Faktoren ergeben sich viele verschiedene mögliche Reihenfolgen. Die Wortstellung wird hier unter den folgenden Gesichtspunkten beschrieben:
Anmerkung: Die Wortstellung ist im Deutschen relativ frei und gleichzeitig sehr komplex, da sie von verschiedenen einander beeinflussenden und zum Teil widersprechenden Kriterien abhängig ist. Die meisten der hier beschriebenen Prinzipien der Wortstellung sind nicht feste Regeln, sondern vielmehr Tendenzen. Die vorliegende Beschreibung kann deshalb nicht vollständig sein. Sie soll nur die wichtigsten Grundregeln und Tendenzen aufzeigen.
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Samstag, 17. November 2007
Pronominaladverbien
Funktion und Gebrauch des Pronominaladverbs
1. Pronominaladverbien als Korrelat
Viele Verben haben eine feste Präposition.
Ich warte auf den Brief.
Ich freue mich über das schöne Wetter.
Die Gruppe bestand aus zehn Teilnehmern
Oft steht statt der Präpositivergänzung ein Nebensatz. In diesem Fall ist meistens die Verwendung eines Korrelats (da
Ich warte darauf, dass er endlich anruft.
Das Problem bestand darin, dass die Frist abgelaufen war.
Dieses Korrelat ist bei den meisten Verben obligatorisch, es gibt jedoch auch einige, bei denen es fakultativ ist:
anfangen mit aufpassen auf sich beeilen mit beginnen mit sich bemühen um berichten von/über bitten um danken für drängen zu einladen zu sich entscheiden für | sich entschließen zu erfahren von sich erinnern an erzählen von fragen nach sich freuen auf/an/über sich fürchten vor glauben an helfen bei hindern an | hoffen auf hören von informieren über lesen über/von nachdenken über raten zu überreden zu sich überzeugen von verlieren an sich wundern über zweifeln an |
Man kann also sagen:
Ich erinnere mich daran, dass wir uns bei einer Party kennen gelernt haben.
Ich erinnere mich, dass wir uns bei einer Party kennen gelernt haben.
Beides ist korrekt.
An was erkennt man schlechten Stil?
Von Bastian Sick
Auf was kommt es beim Sprechen besonders an? Über was sollte man sich mehr Gedanken machen? Gegen was sollte man sich wehren? Das sind Fragen, die es in sich haben! Menschliches Sagen und Ver-sagen spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Der junge Mann vom Radiosender wirkt reichlich nervös. Es sei sein erstes Interview, verrät er mir, und das ausgerechnet mit einem Experten für die deutsche Sprache! "Keine Angst, ich beiße nicht!", versuche ich ihn zu beruhigen, "fangen Sie einfach an!" Der junge Mann drückt auf die Aufnahmetaste seines Diktiergerätes, hält mir das Mikrofon vor die Nase und fragt: "Erzählen Sie unseren Hörern doch bitte, durch was Sie zum Schreiben gekommen sind." - "Durch meine Arbeit als Schlussredakteur", erwidere ich, "ich habe zunächst einige Jahre die Texte meiner Kollegen korrigiert. Dabei habe ich so die eine oder andere Beobachtung gemacht, die ich später in meinen Kolumnen verarbeitet habe." - "Verstehe", sagt der Radioreporter und kommt gleich zur nächsten Frage: "Bei was zucken Sie denn am häufigsten zusammen?"
"Sie wollen wissen, wobei ich besonders häufig zusammenzucke?" Der junge Mann nickt: "Genau! Über was regen Sie sich am meisten auf?" - "Aufregen ist vielleicht nicht das richtige Wort. Auffallen trifft es eher. Es gibt immer wieder Dinge, die mir auffallen, weil sie gegen meine Sprachgewohnheiten verstoßen. Ich beobachte, höre, lese, notiere - und irgendwann fange ich an, darüber zu schreiben." - "Mit was beschäftigen Sie sich im Moment?", fragt der Radioreporter weiter. "Mit nichts Konkretem. Aber gerade kommt mir der Gedanke, eine Geschichte über Pronominaladverbien zu schreiben." - "Um was handelt es sich dabei genau?" - "Pronominaladverbien werden auf Deutsch Umstandsfürwörter genannt; das sind kleine nützliche Platzhalter, die eine Fügung aus Präposition und Pronomen ersetzen. Ein Beispiel: Die Antwort auf die Frage 'Liegt es am Wetter?' könnte lauten: 'Ja, es liegt an ihm'. Üblicherweise drückt man es aber kürzer aus: 'Ja, es liegt daran' oder 'Ja, daran liegt es'. Das Wort 'daran' ist so ein Umstandsfürwort. Es ersetzt die beiden Wörter 'an ihm'. Diese Pronominaladverbien sind sehr praktisch - leider geraten sie an einigen Stellen aus der Mode, gerade die mit 'wo' gebildeten." - "Und an was liegt das Ihrer Meinung nach?" - "An falschen Vorbildern. Zum Beispiel daran, dass viele Radiosender keinen Wert auf grammatische Feinheiten legen und sich der Umgangssprache bedienen, um frisch und jung zu wirken." Der Reporter spricht das Schlusswort: "Dann bekommen wir in Ihrer Kolumne also demnächst was über ... prominente Verben zu lesen. Da freue ich mich schon drauf. Vielen Dank für dieses Gespräch!"
Auch ich bin voll des Dankes für das Gespräch, liefert es mir doch gleich ein halbes Dutzend Beispiele für den Rückgang der mit "wo" gebildeten Umstandsfürwörter. Möglicherweise werden diese Umstandsfürwörter von vielen eher als umständliche Fürwörter empfunden, das würde ihr Verschwinden aus der Alltagssprache erklären; dennoch gelten "woran", "womit" und "wofür" nach wie vor als die bessere Wahl; die Formen "an was", "mit was" und "für was" sind umgangssprachlich und sollten in Aufsätzen und Briefen ebenso vermieden werden wie in Fernsehsendungen und Radiobeiträgen.
Im norddeutschen Raum lässt sich eine starke Tendenz zum Auseinanderreißen der Pronominaladverbien feststellen. Statt "dagegen habe ich nichts" sagt mancher Hamburger gern: "Da habe ich nichts gegen!" Wenn man sich in Schleswig-Holstein einer Sache absolut sicher ist, dann sagt man nicht "Darauf kannst du Gift nehmen", sondern "Da kannst du Gift drauf nehmen!" Wobei "drauf" ja die verkürzte Form von "darauf" ist - die Präposition "da" also überflüssigerweise verdoppelt wurde. Und wenn man keine Ahnung hat, sagt man: "Da weiß ich nix von."
Besonders kurios ist die norddeutsche Erwiderung auf das Wort "Danke". So wie der Franzose ein "Merci" mit "de rien" ("für nichts") erwidert und ein Spanier auf ein "gracias" mit "de nada" zu antworten pflegt, so erwidert der Norddeutsche ein "Danke" mit den Worten: "Da nich' für!" - kurz für "Dafür brauchst du mir nicht zu danken". Wer von weiter südlich kommt, findet das meistens recht seltsam. Da nimmt ein Hesse genauso Anstoß dran wie ein Bayer. Und so vermerkt denn auch der Duden, dass die Trennung der Pronominaladverbien umgangssprachlich und vor allem in Norddeutschland anzutreffen sei.
Die Neigung, das vorangestellte "wo" durch ein nachgestelltes "was" zu ersetzen, ist allerdings nicht nur im Norden vorhanden. "Von was ernähren sich Erdmännchen?", fragt man sich auch andernorts, und wenn wieder einmal irgendwo demonstriert wird, stellt man sich nicht nur im Norden die Frage: "Gegen was demonstrieren die denn nun schon wieder?" Nach dem Tod des Palästinenserführers Jassir Arafat schrieb eine Internetzeitung prompt: "An was starb Arafat?"
Wer wissen möchte, woran es gutem Stil bisweilen gebricht und womit man seinen Ausdruck aufwerten kann, der werfe ein Auge auf nachstehende Tabelle: Sie enthält sämtliche "was"- und "wo"-Formen, die unsere Sprache kennt.
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Vorlage zur Verbklassifizierung
versprochen ist versprochen. Hier die Vorlage, die euch die Klassifizierung von Verben erleichtern soll:
Verben
sollte dieser Link nicht funktionieren, bitte den folgende URL ins Browserfenster kopieren und Enter-Taste drücken:
http://www.snapdrive.net/files/121895/4te_klasse/verben.xls
Eine Liste mit Redemittel aller Arten ist hier zur Verfügung, damit ihr sie mit euren eigenen Beispielen erweitern könnt.
Und schließlich habe ich hier die Liste von Regeln, die ihr beim Verfassen von formellen Briefen beachten sollt, euch zur Verfügung gestellt.
Grüße!
Samstag, 10. November 2007
Neuer Film auf Stage6
In unserem Drive-in läuft ab jetzt der Film "Goodbye , Lenin":
Goodbye, Lenin
Viel Spaß beim Ansehen!
P.S:Inzwischen wird gerade das Emptie-wie anplakt live Konzert des deutschen Quartetts "Die Fantastischen Vier" hochgeladen. Wenn der Prozess vervollständigt ist, werde ich mich nochmal bei euch melden.
Freitag, 2. November 2007
Hörtexte und Transkription
Hier sind die Hörtexte, mit denen wir letzte Woche gearbeitet haben. Mit Hörtexten 12 bis 14 lassen sich Aufgaben 2, 3 und 4 im Arbeitsbuch (Seiten 20-21) lösen.
Get your own playlist at snapdrive.net!
Hier ist die Transkription der Hörtexte
Viel Spaß dabei!
Donnerstag, 1. November 2007
Dokumentation: Helge Schneider wird 50
Helge Schneider stellt die Orte seiner Kindheit und Jugend vor, fährt im Cabrio durch “sein Mülheim an der Ruhr” und zeigt Super-8-Urlaubsfilme aus dem Familienarchiv. Schwester und Tante sprechen über das “Wunderkind”, geben Einblicke in das doch eher beengte Schneidersche Familienleben der 50er und 60er, und Jugendfreunde erzählen neben Anekdoten aus der Schulzeit auch vom mitreissenden “Swing” des jungen begnadeten Klavierspielers.
Aber auch “Papa Helge” ist Thema des Porträts: Seine vier Kinder kommen dabei ebenso zu Wort wie Helge Schneider selbst. Denn, als er zum ersten Mal Vater wurde, sei dies die ultimative Motivation gewesen, das “Projekt Helge Schneider” zu starten und endlich Karriere zu machen. Das hat er längst geschafft und sagt heute: “Als junger Vater hatte ich unheimliche Existenzaengste. Aber jetzt: Wenn meine Tochter eine neue Waschmaschine braucht, stellt natürlich Papa ihr eine hin…”.
http://stage6.divx.com/Joie-de-Vivre---Party-and-Fun/video/1750895/Mister-Katzeklo---Helge-wird-50
Der bewachte Kriegsschauplatz
Nämlich:
Hinter dem Gewirr der Ackergräben, in denen die Arbeiter und Angestellten sich abschossen, während ihre Chefs daran gut verdienten, stand und ritt ununterbrochen, auf allen Kriegsschauplätzen, eine Kette von Feldgendarmen. Sehr beliebt sind die Herren nicht gewesen; vorn waren sie nicht zu sehen, und hinten taten sie sich dicke. Der Soldat mochte sie nicht; sie erinnerten ihn an jenen bürgerlichen Drill, den er in falscher Hoffnung gegen den militärischen eingetauscht hatte.
Die Feldgendarmen sperrten den Kriegsschauplatz nicht nur von hinten nach vorn ab, das wäre ja noch verständlich gewesen; sie paßten keineswegs nur auf, daß niemand von den Zivilisten in einen Tod lief, der nicht für sie bestimmt war. Der Kriegsschauplatz war auch von vorn nach hinten abgesperrt.
"Von welchem Truppenteil sind Sie?" fragte der Gendarm, wenn er auf einen einzelnen Soldaten stieß, der versprengt war. "Sie" sagte er. Sonst war der Soldat "Du" und in der Menge "Ihr" - hier aber verwandelte er sich plötzlich in ein steuerzahlendes Subjekt, das der bürgerlichen Obrigkeit Untertan war. Der Feldgendarm wachte darüber, daß vorn richtig gestorben wurde.
Für viele war das gar nicht nötig. Die Hammel trappelten mit der Herde mit, meist wußten sie gar keine Wege und Möglichkeiten, um nach hinten zu kommen, und was hätten sie da auch tun sollen! Sie wären ja doch geklappt worden, und dann: Untersuchungshaft, Kriegsgericht, Zuchthaus, oder, das schlimmste von allem: Strafkompanie. In diesen deutschen Strafkompanien sind Grausamkeiten vorgekommen, deren Schilderung, spielten sie in der französischen Fremdenlegion, gut und gern einen ganzen Verlag ernähren könnten. Manche Nationen jagten ihre Zwangsabonnenten auch mit den Maschinengewehren in die Maschinengewehre.
So kämpften sie.
Da gab es vier Jahre lang ganze Quadratmeilen Landes, auf denen war der Mord obligatorisch, während er eine halbe Stunde davon entfernt ebenso streng verboten
war. Sagte ich: Mord? Natürlich Mord. Soldaten sind Mörder.
Es ist ungemein bezeichnend, daß sich neulich ein sicherlich anständig empfindender protestantischer Geistlicher gegen den Vorwurf gewehrt hat, die Soldaten Mörder genannt zu haben, denn in seinen Kreisen gilt das als Vorwurf. Und die Hetze gegen den Professor Gumbel fußt darauf, daß er einmal die Abdeckerei des Krieges "das Feld der Unehre" genannt hat. Ich weiß nicht, ob die randalierenden Studenten in Heidelberg lesen können. Wenn ja: vielleicht bemühen sie sich einmal in eine ihrer Bibliotheken und schlagen dort jene Exhortatio Benedikts XV nach, der den Krieg "ein entehrendes Gemetzel" genannt hat und das Mitten im Kriege! Die Exhortatio ist in dieser Nummer nachzulesen.
Die Gendarmen aller Länder hätten und haben Deserteure niedergeschossen. Sie mordeten also, weil einer sich weigerte, weiterhin zu morden. Und sperrten den
Kriegsschauplatz ab, denn Ordnung muß sein, Ruhe, Ordnung und die Zivilisation der christlichen Staaten.
Ignaz Wrobel (Kurt Tucholsky), in: Weltbühne 191, 4.8.1931
Drive-In
Wir begrüßen Sie recht herzlich in unseren neu eröffneten Video Drive-in!
Als Eröffnungsfilm ist Ihnen der 1996 Film 'Echte Kerle' zum Online-Ansehen oder Herunterladen zur Verfügung.
http://stage6.divx.com/user/deutschefilme/video/1799693/
Auf Ihre Rezensionen würden wir uns besonders freuen!